Körperbau Vogelspinnen gehören zu den Gliederfüßern.  Man kann ihren Körper grob unterteilen in Vorderkörper und Hinterleib, also in Prosoma mit den 4 Laufbeinpaaren, den Extremitäten, den Tastern (Pedipalden) und den Beisswerkzeugen (Chelizeren) und in Opisthosoma mit den Spinnwarzen. Vorderkörper (Prosoma, Cephalothorax) Das Prosoma besteht grob gesagt aus der Ober-und Unterseite, also dem Kopfstück, dem Carapax, und dem Bruststück, dem Sternum. Seitlich am Prosoma befinden sich die 4 Laufbeinpaare, die noch je in sieben Segmente unterteilt sind: Fuß (Tarsus) Mittelfuß (Metatarsus) Schiene (Tibia) Knie (Patella) Schenkel (Femur) Schenkelring (Trochanter) und Hüfte (Coxa)  Vorne befinden sich die Beißwerkzeuge (Chelizeren) und die Mundöffnung. Die Spinne schlägt die Chelizeren bei der Jagd in ihre Beute und injiziert ihr Gift. Das Gift dient gleichzeitig zum Erlegen der Beute und auch zum Verflüssigen, da Spinnen ihre Nahrung nur verflüssigt aufnehmen und verdauen können. Die Giftdrüse sitzt im oberen Teil der Chelizeren.  Im Innerern des Prosomas ist der Saugmagen, in den die verflüssigte Nahrung ausfgesogen wird.  Ebenfalls vorne befinden sich die Taster (Pedipalden). Die Taster sind ähnlich aufgebaut, wie die Laufbeine, bestehen jedoch nur auch sechs Segmenten. Der Mittelfuß, also der Metatarus entfällt. Bei geschlechtsreifen Böcken befinden sich am Ende der Taster die Bulben. In ihnen wird das Sperma aufbewahrt und bei der Paarung in die Spermathek des Weibchens (mehr hierzu im Unterpunkt "Die Fortpflanzung der Spinnen") abgelegt.  Auf der Oberseite ist die Thoraxgrube, diese dient häufig der Bestimmung der verschiedenen Gattungen, und natürlich der Augenhügel mit den Haupt- und den Nebenaugen. Die Hauptaugen nehmen Bilder und Farben wahr, wodurch sie der Spinne beim Packen der Beute dienen, die Nebenaugen nehmen Bewegungen wahr.  Insgesamt ist der Sehsinn der Vogelspinnen allerdings nur Schwach ausgebildet, das heißt, sie sehen nicht besonders gut. Der am meisten genutzte Sinn ist der Tastsinn. Spinnen können durch ihre Tasthaare kleinste Bewegungen spühren. Man sagt, sie merken sogar, wenn eine Fliege am geschlossenen terrarium vorbei fliegt. Hinterleib ( Opisthosoma, Abdomen) Im Hinterleib der Vogelspinnen befinden sich die meisten Organe. Das heißt, hier liegen unter anderem das schlauchförmige Herz, die beiden Buchlungenpaare, die Geschlechtsorgane und Teile des Darms. Auf dem Hinterleib befinden sich bei den Bombardierspinnen die Brennhaare (Näheres hierzu siehe Unterpunkt "Die Waffen der Spinne"). Am Ende sitzen Darmausgang und das große und das kleine Spinnwarzenpaar. Jede Spinnwarze ist in drei Glieder unterteilt und kann unabhängig von den anderen bewegt werden. An den Spinnwarzen sitzen spezielle Drüsen, in denen Spinnen ihre Spinnseide produzieren und damit ihre Gespinnste bauen. Manche Vogelspinnen bauen sehr umfangreiche Gespinnste, manche spinnen sogar ein ganzes Terrarium aus. Am Unterleib befindet sich die Geschlechtsöffnung ( Epigastralfurche).  Bei den Weibchen führt der Bock während der Paarung seine Bulben in diese ein um das Sperma in der so genannten Spermathek, dem Samenvorratsbehälter, abzulegen, die sich im Inneren befindet. Baut das Weibchen einen Kokon, wandern auch die Eier an der Spermathek vorbei, wo sie befruchtet werden, und dann durch diese Öffnung hinaus in den Kokon (siehe "Die Fortpflanzung der Spinnen").  Bei den Böcken tritt durch die Epigastralfurche die Samenflüssigkeit aus, bevor sie sie in den Bulben aufnehmen. Der Hinterleib der Vogelspinnen ist ihr empfindlichster Teil. Er ist nicht von einem durchgehenden Exoskelett umgeben, das heißt, er ist nicht von einem harten Panzer umschlossen, was ihn sehr angreifbar macht. Stürzt die Spinne oder berührt scharfe Gegenstände, besteht die Gefahr, dass der Hinterleib aufreißt. Das würde den sicheren Tod der Spinne bedeuten! Jedoch wäre es der Spinne unmöglich, sich nach den Mahlzeiten auszudehnen, wäre der Hinterleib fest gepanzert.