Vom Ei bis zur adulten Vogelspinne
Hier möchte ich die Entwicklung der Vogelspinne vom Ei bis zur adulten Vogelspinne näher erläutern.

Hat das Weibchen ihren Kokon gebaut und Eier hinein gelegt entwickelt sich im Ei schon nach kurzer Zeit die Prälarve, auch liebevoll "Ei mit Beinen" oder "Eggs with legs" genannt. Prälarven sind farblos und  ernähren sich vom Dotter aus ihrem Hinterteil. 
Einige Wochen später findet die erste Häutung statt und aus den Prälarven werden Larven. Die
Kleinen sehen schon fast aus, wie richtige Spinnen nur sind sie immer noch farblos und auch wenig behaart. 





Geöffneter Kokon von Cyriocosmus elegans mit Stecknadelkopf großen Larven im 2. Larvenstadium


Die meisten Spinnen verlassen nach der nächsten Häutung ihren Kokon, manche durchleben allerdings drei Larvenstadien.
Hat die kleine Spinne ihren Kokon verlassen, befindet sie sich in der 1. Fresshaut, kurz 1.FH. Ab jetzt erbeuten die Kleinen ihre Beute selbst und sind eigenständig. Man nennt sie ab diesem Zeitpunkt Spiderlinge oder kurz Slings.
Die Brutpflege der Mutter hat nun ein Ende und sie wird wahrscheinlich beginnen, ihre Jungtiere zu fressen. Man sollte also entweder das Muttertier aus dem Terrarium entnehmen um die jungen Spinnen rauszusammeln oder den Kokon entnehmen bevor die Spinnen ihn öffnen.

Vogelspinnen häuten sich ihr ganzes Leben um zu wachsen. Ist die Spinne noch ein kleiner Spiderling häutet sie sich häufiger, ist sie adult häutet sie sich nur etwa ein Mal pro Jahr. 
Adulte Böcke häuten sich nach der Reifehäutung meist gar nicht mehr. Tun sie es doch, sind danach ihre Bulben verformt und sie können sich nicht mehr fortpflanzen.


Die Häutung:

Die Häutung der Vogelspinne gehört zu den heikelsten Momenten im Leben der Spinne. Sie kostet sehr viel Kraft und Energie und die neue Haut ist anfangs noch sehr weich. Ausserdem fällt sie in einen Zustand der Bewegungslosigkeit. Die Spinne ist jetzt sehr verletzlich und sogar ihre Futtertiere, wie zum Beispiel Heimchen, können der Spinne gefährlich werden oder sie sogar töten. Futtertiere, die sich nach drei Tagen noch im Terrarium befinden und nicht gefressen worden sind, sollte man nach Möglichkeit wieder entfernen. 
Auf keinen Fall solltest du die Spinne in diesem Stadium stören!

Bevor die Spinne sich häutet, zieht sie sich in ihr Gespinnst zurück und verweigert die Nahrung. Bei manchen Vogelspinnen kann dieser Zustand bis zu einem halben Jahr andauern,.Das heißt, sie fressen in dieser Zeit auch nicht.
Sie beginnt damit, die so genannte Exuvialflüssigkeit zwischen die alte und die neue Haut zu pumpen, um die unterste Schicht der alten Haut aufzulösen. 
Bei Bombardierspinnen, die ihre Brennhaare abgestreift haben, kann man deutlich erkennen, dass die zurück gebliebene Glatze sich bläulich-schwarz färbt. Das ist ein sicheres Zeichen dafür, dass die Häutung ansteht.

Ist es nun soweit, webt sich die Spinne einen Teppich und legt sich auf den Rücken. In dieser Stellung verharrt sie regungslos für einige Stunden.
So daliegend pumpt die Spinne die Exuvialflüssigkeit von Hinterleib in den Vorderkörper. Dieser reißt am Rand des Carapaxes ein.
Ist dies geschehen, beginnt die Spinne ihre Beine zu bewegen. So strampelt sich die Spinne mit und mit aus ihrer alten Haut.
Die Spinne pumpt nun immer weiter Flüssigkeit in ihre Beine, bis diese prall gefüllt senkrecht nach oben ragen. Danach beginnt sie mit einer Art Gymnastik und zieht die Beine immer wieder zum Körper und streckt sie wieder aus.
Jetzt muss die Spinne erstmal aushärten um wieder auf die Beine zu kommen. Nach einiger Zeit ist sie wieder fähig, sich zu fortzubewegen, fressen kann sie jedoch erst ca eine Woche später, da die Chelizeren noch zu weich sind.

Faszinierend ist, dass Spinnen mit der Häutung nicht nur ihre Brennhaare, sondern sogar ganze Gliedmaßen wieder herstellen können, wenn sie diese vorher aus irgendeinem Grund verloren haben.

 

Sonstiges
 
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0.0.1 Viridasius fasciatus abzugeben. KL ca 1,5cm
 
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